Was macht unser Bewusstsein von uns selbst aus?
Wir unterscheiden zwischen "Bewusstsein eines Selbst" und "Selbstbewusstsein"
Augustinus: "Si enim fallor, sum"
"Selbst wenn ich mich täusche, bin ich. Denn wer nicht ist, kann sich auch nicht täuschen. Und demnach bin ich, wenn ich mich täusche. Weil ich also bin, wenn ich mich täusche, wie sollte ich mich über mein Sein täuschen, da es doch gewiss ist, dass ich bin, gerade wenn ich mich täusche?"
Descartes hatte die Grundlage der Existenz eines Selbst im Denken (= Zweifeln) gefunden: "Cogito ergo sum"
Diderot meint, das Gedächtnis beweise die Existenz eines Selbst:
Diderot
"Könnten Sie mir sagen, worin die Existenz eines empfindenden Wesens in bezug auf sich selbst besteht?"
D'Alembert
"In dem Bewußtsein, immer es selbst gewesen zu sein, vom ersten Moment seiner Reflexion bis zum gegenwärtigen Moment."
Diderot
"Und worauf beruht dieses Bewusstsein?"
D'Alembert
"Auf dem Gedächtnis."
Diderot
"Und ohne dieses Gedächtnis?"
D'Alembert
"Ohne dieses Gedächtnis hätte es kein Selbst. Da es eine Existenz doch nur im Moment des Eindrucks empfände, so hätte es keine Geschichte seines Lebens. Sein Leben wäre eine ununterbrochene Folge von Empfindungen, die durch nichts verbunden wären."
Diderot:"Gespräche mit D'Alembert"
Gefunden von Benjamin